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Die_alten_Rittersleut.txt
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2000-03-17
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4KB
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117 lines
Die alten Rittersleut
C
Zu Grⁿnwald im Isertal,
am
glaub'n se mir's, ÷s war amol,
dm
da ham edle Ritter g'haust,
G7 C
denen hoat vor goarnix g'graust.
C F C
Ja, so warn's, ja so warn's, ja so warn's, die alten Rittersleut.
G7 C
Ja, so warn's, ja so warn's, ja so warn's, die alten Rittersleut.
Ritter hausten, liebe Leit, ⁿberall vor langer Zeit
auf der Burg die oben ragt und der Zahn der Zeit zernagt.
So ein edler Rittersmann hatte sehr viel Eisen an.
Die meisten Ritter, mu▀ i sagen, hat deshalb der Blitz erschlagen.
Hat ein Ritter den Katarrh, damals war'n die Mittel rar.
Er hat der ErkΣltung trotzt, er hat g'rΣuschvoll g'schneuzt und g'rotzt.
Ritt ein Ritter auf seinem Ro▀, war das Risiko sehr gro▀ ;
hat sein Ro▀ an Hupfer do, lag im Dreck der gute Mo.
Und der Ritter Kunibert setzte sich verkehrt aufs Pferd ;
wollte er nach hinten sehn, braucht er sich nicht umzudrehn.
Lag ein Ritter mal im Dreck, brachte man ihn nicht vom Fleck.
Nur mit einem Hebekran bracht' ihn auf die Beine man.
Ist ein Ritter auf der Tour, nimmt er hohe Felsen nur;
und ist er einmal runterg'flogen, so hat's ihm nur das Gewand verbogen.
G'soffen hoams, und das ni weni, aus de Eimer Bier und Wein.
Hams dann alles g'soffen g'habt, dann seins untern Tisch gekracht.
Knappen waren auch dabei, bei der alten Ritterei.
Besoffne Ritter heimzutragen, denn es gab noch kein' Tramwagen.
Lie▀ ein Ritter einen fahr'n, ward es in der Rⁿstung warm;
doch er macht sich gar nichts draus, lie▀ ihn zum Visier hinaus.
Mu▀t' ein Ritter mal auf den Abort, damals war's ein harter Sport,
und wenn dann noch die Rⁿstung klemmte, schi▀ er in das Kettenhemde.
Kam ein Ritter auf die Welt, hat ihm zuerst das Gewand gefehlt.
Das einzige, was ihm Gott gegeben, was der Hang zum Saufen eben.
Und die kleinen Ritterkindeln trugen damals Eisenwindeln
machten sie mal in die Hosen, fingen die gleich an zu rosten
oder Diese war'n man zweifelt nicht, feuerfest und wasserdicht
Auch die kleinen Rittersknaben hatten sehr viel Blech zu tragen.
Selbst der Ranzen war aus Stahl angefertigt dazumal.
Und der Ritter Friederich wⁿtete gar fⁿrchterlich,
als in seinem Blechgewand eine Wespe sich befand.
Ritter vor dem gro▀en Tor, stand mit seinem Spie▀ davor,
da▀ auch keiner sich erdreiste, und ihm in den Burghof schaute.
Und das RitterfrΣulein Stasi war so bleich und schrecklich kasi ;
war ihr mal ein Knecht zuwieder, senkt sie barsch die Augenlieder.
So ein frⁿhes Ritterswei war ihr'm Ritter niemals trei ;
dem Ritter war das einerlei, er war ja a nur halbe trei.
Und der Ritter Alexander rutschte runter 's TreppengelΣnder
Unten stand ein Nagel vor, seitdem singt er im Knabenchor.
Ehekrach im Ritterstand war den Rittern unbekannt.
War die Rittersfrau mal barsch, kriegte sie eins auf den . . . Mund.
Hie▀ der Ritter Friederich, war er meistens liederlich,
bis er in die Ehe kam, da ward er wie 'n LΣmmchen zahm.
Ging ein Rittersmann auf Reisen, legt er seine Frau in Eisen,
doch der Knappe Friederich hatte einen Diederich.
Und das FrΣulein Kunigunde hatte auch zwei Pudelhunde;
diese haben's besser k÷nne als die alten RittersmΣnne.
Und das Ritterfrollein Rosel trug des nachts ein Eisenhosel,
Drum nahm Ritter Kunibit zu ihr stets 'ne Blechscher' mit
Und der Ritter Kunibau hatt 'ne tΣtowierte Frau.
Wenn er nachts nicht schlafen kann schaut er sich die Bilder an.
Und das FrΣulein Anastas immer nur am Fenster sa▀;
kam ein Ritter in die NΣh, mu▀t er gleich auf's Kanapee.
War der Ritter einmal geili, ritt er in die Stadt hineili
und verschwendet sei Natur an der ersten besten Hur'.
Ein Ritter hatt' 'ne Schwiegermutter, das war ein ganz besondres Luder;
die hat er geschmissen in den Turm zu dem hungrigen Lindenwurm.
Wollt a Ritter a Dirndl schwaxln, mu▀t er aus der Rⁿstung kraxeln.
Das ist sehr beschwerlich 'gworn, drum sind sie auch ausgestorbn
Die Ritter, die warn lust'ge Leut in der guaten alten Zeit,
's war ja noch 'a sch÷nes Leb'n, 's hat noch ka Finanzamt 'gebn.
Zu Grⁿnwald die Rittersleut leben nicht mehr seit langer Zeit.
Nur die Geister von denselben spuken nachts in den G'w÷lben.